Mit Beginn der kalten und regnerischen Jahreszeit wird auch für die Kund:innen des Dornberger Lebensmittelkorbes die Abholung der gespendeten Lebensmittel schwieriger. Viele von ihnen kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln und verbringen auf dem Weg von Zuhause zum Babenhauser Gemeindehaus viel Zeit an zugigen Bus- und Straßenbahnhaltestellen. „Wir sind sehr froh, dass wir die Wartezeit bis zur Lebensmittelausgabe im Gemeindehaus verbringen dürfen und nicht draußen warten müssen“, sagt Sascha F. Er ist Vater von 7 Kindern und arbeitssuchend. Seit 2 Jahren sind seine Frau und er auf die Unterstützung durch die Lebensmittelausgabe angewiesen. Oft müssen sie eines ihrer Kinder mitbringen. Deshalb ist er sehr dankbar darüber, dass der Lebensmittelkorb ab Mitte Oktober den großen Gemeindesaal einladend einrichtet und Kaffee, Tee wie auch ein paar Plätzchen anbietet.
„Wir wollen unsere Kund:innen nicht nur materiell versorgen, sondern mit unserer Wärmestube ein Zeichen setzen für ein freundliches und wertschätzendes Miteinander „, sagt Marion Klöpping, langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterin des Lebensmittelkorbes. „Alle, die zu uns kommen, behandeln wir respektvoll, so wie auch wir von ihnen Wertschätzung und Respekt für unsere ehrenamtliche Arbeit erwarten und in der Regel ja auch bekommen.“
Oft treffen die Kund:innen schon einige Stunden vor dem Beginn der Lebensmittelausgabe ein. So können sie noch in der Kleiderkammer stöbern oder sie nutzen die Zeit zum Gespräch miteinander. Auch Beratungsangebote finden hier statt: Im Oktober informierten die Quartierssozialarbeiter:innen aus Dornberg über ihre Beratungs-Angebote sowie praktische Hilfen. Und im Frühjahr 2025 wird eine Vertreterin der Stiftung Solidarität kommen und den neuen digitalen Bielefeld-Pass vorstellen. Auch diese Angebote finden natürlich im warmen Gemeindesaal statt.
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In den letzten beiden Jahren hatte die Ev.-luth. Kirchengemeinde Babenhausen gut 1400 Euro an Zuschüssen von der Landeskirche aus dem Projekt „#wärmewinter“ für die zusätzlichen Energiekosten der Wärmestube erhalten. In diesem Jahr setzen die Kirchengemeinde und der Dornberger Lebensmittelkorb dieses Projekt auf eigene Kosten fort. Von Anfang November bis Anfang Mai steht der große Gemeindesaal den Kundinnen und Kunden während der Öffnungszeiten des Lebensmittelkorbes zur Verfügung.
Zusätzlich zu den nun entstehenden Energie- und Reinigungskosten benötigt der Lebensmittelkorb weiterhin finanzielle Zuwendungen für den Zukauf von Lebensmitteln (Molkerei-Produkte, haltbare Lebensmittel usw.) sowie für die laufenden Betriebskosten (Kosten der Fahrzeuge, Müllentsorgung, Reinigung usw.)
Text und Foto: Andreas Becker-Brandt