OWL-Weihnachtskisten-Aktion

OWL-Weihnachtskisten-Aktion

Gemeinsam mit den anderen Lebensmittelausgabe-Stellen in Bielefeld organisiert der Dornberger Lebensmittelkorb jedes Jahr die OWL-Weihnachtskisten-Aktion. In der Vorweihnachtszeit werden Aufrufe gestartet, schön gestaltete Kisten mit leckeren und haltbaren Lebensmitteln für unsere Kund:innen zu packen und an den bekannten Sammelstellen abzugeben.

Wir sind sehr dankbar, dass sich nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Kitas und Schulen an dieser Aktion beteiligen. So kommen mehrere Hundert liebevoll zusammengestellte Pakete zusammen, die wir an unsere Kundinnen kurz vor Weihnachten weitergeben können.

Folgende Kitas und Schulen beteiligten sich in den letzten Jahren:

Kindertagesstätte Martini
Hortweg 12
33617 Bielefeld

Evangelisches Familienzentrum Horstheide
Schnatsweg 26
33739 Bielefeld

Grundschule Theesen
Theesener Str. 34
33739 Bielefeld

Die freundlichsten Fahrer im Bielefelder Nord-Westen

Die freundlichsten Fahrer im Bielefelder Nord-Westen

„Hallo, wir sind vom Dornberger Lebensmittelkorb und möchten gern die Lebensmittel-Spenden abholen.“ Gut gelaunt begrüßen Gerd Stockmeyer, Erwin Tautz, Dieter Herms und viele weitere Fahrer des DLK die Mitarbeiter:innen in den Supermärkten, Bäckereien und Hofläden, die sie zum Teil dienstags und mittwochs, vor allem aber freitags anfahren.

Der freundliche Umgangston ist für die Fahrer selbstverständlich, denn sie alle wissen, dass die Mitarbeiter:innen in den Märkten und Geschäften besondere Vorarbeit für den Lebensmittelkorb leisten: Indem sie alles Ungenießbare möglichst schon aussortieren und die brauchbaren Waren auf den Lager-Rampen zur Abholung bereitstellen. Aber auch die Fahrer schauen nochmal kritisch hin, so dass schon beim Verladen die Kontrolle der Waren-Qualität beginnt. Zudem müssen sie die Kühlketten bei allen Molkerei-Produkten und sonstigen verderblichen Waren einhalten, indem die Waren in große Kühlboxen umgepackt und transportiert werden.

Es gibt drei Routen: Dornberg-Werther, Schildesche-Elverdissen und Theesen-Jöllenbeck. Die insgesamt 14 Fahrer haben sich in der Regel einer Route zugeordnet, helfen sich aber in Notfällen untereinander gern aus. Um 8 Uhr morgens treffen sie sich an den Bullis und pendeln dann bis ca. 12 Uhr zwischen den verschiedenen Geschäften und Märkten sowie dem Babenhauser Gemeindehaus hin und her. Untereinander sind die Fahrer per WhatsApp und Mail verbunden. Mit Unterstützung durch Ernst Fleischer werden Fahrpläne erstellt und ggf. notwendige Vertretungen gesucht. Das Highlight des Jahres ist der gemeinsame Segeltörn auf dem Steinhuder Meer unter der Leitung von „Kapitän“ Gerd Büscher.

Manche der Fahrer sind seit der Gründung des Dornberger Lebensmittelkorbes vor mehr als 20 Jahren dabei. Als aktive Ehrenamtler des Deutsche Roten Kreuzes übernahmen sie noch zusätzlich die Fahrten für den Lebensmittelkorb. Daraus ist eine enge Kooperation entstanden: Bis heute werden die Fahrzeuge des DRK Bi-Nord West gegen ein angemessenes Entgelt für die wöchentlichen Warentransporte genutzt.

„Schön, dass Sie uns wieder etwas zur Seite gestellt haben! Alles Gute und bis nächste Woche!“ Mit diesem freundlichen Gruß machen sich Gerd, Erwin und Dieter weiter auf den Weg zu den anderen Supermärkten. Trödeln können sie sich nicht leisten, weil die gespendeten Lebensmittel pünktlich im Gemeindehaus ankommen und dort sowohl sortiert wie auch einladend präsentiert werden sollen.

Den Dingen ein zweites Leben geben – Gut erhaltene Kleidung und Haushaltswaren gesucht!

Den Dingen ein zweites Leben geben – Gut erhaltene Kleidung und Haushaltswaren gesucht!

(Foto von links: Marie Theres Schmitz, Martina Gruhn, Ulla Weidehoff, Petra Adler und Anne Pusch)

Schon mehr als 20 Jahre ist die Kleiderkammer wichtiger Bestandteil des Dornberger Lebensmittelkorbes. Familien oder Einzelpersonen mit nachgewiesenem geringem Einkommen können hier für „kleines Geld“ Kleidungsstücke, Bettwäsche, Haushaltswaren oder Kinderspielzeug erwerben. „Für Beträge zwischen 0,50 – 4 Euro bekommen unsere Gäste passende Schuhe, Blusen, T-Shirt, Hosen oder auch Winterjacken“, sagt Martina Gruhn. Zusammen mit einem Team von aktuell 5 weiteren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sortiert sie die gespendeten Kleidungsstücke und präsentiert sie nach Textilienarten und Größen. „Bei uns können sich ganze Familien ausstatten, da wir von Baby- über Kinderkleidung bis hin zu verschiedenen Größen für Erwachsene eine breite Palette von Kleidungsstücken anbieten“, ergänzt Marie Theres Schmitz. Sie ist von Anfang an dabei und kennt die Bedürfnisse und den Geschmack von vielen ihrer Gäste. „Besonders gesucht werden Kinderschuhe. Aber natürlich auch gut erhaltene, saubere Erwachsenen-Bekleidung. Am liebsten Sachen, die zur aktuellen Saison passen und modisch nicht allzu sehr veraltet sind“, fügt sie hinzu.

Seit dem Umzug des Lebensmittelkorbes von der alten Dornberger Schule ins Gemeindezentrum in Babenhausen steht zwar der Kleiderkammer ein eigener Raum zur Verfügung, aber auch hier ist der Platz begrenzt. Deshalb bitten die Mitarbeiterinnen darum, im Sommer keine Wintersachen zu bringen (und natürlich auch umgekehrt). Zudem müssen die gespendeten Kleidungsstücke immer aufmerksam durchgesehen und ggf. aussortiert werden, wenn sie verschmutzt oder defekt sind oder wenn sie aufgrund der sich wandelnden modischen Vorstellungen völlig aus dem Rahmen fallen. Die heilen bzw. noch brauchbaren Stücke, die aber voraussichtlich keine Abnehmer*innen finden, werden an die Rumänienhilfe weitergegeben. „So stellen wir sicher, dass all die gespendeten Kleidungsstücke eine weitere nützliche Verwendung finden“, unterstreicht Martina Gruhn.

Viele der Gäste sind auch an Bettwäsche sowie funktionierenden Haushaltsgegenständen interessiert. Besonders gern werden gut erhaltene Kochtöpfe und Pfannen, aber auch kleine elektrische Geräte wie Toaster, Staubsauger, Kaffeemaschinen oder Mikrowellen genommen. Nicht begehrt sind Auto-Kindersitze, Umtöpfe oder Gläser. Aufgrund des begrenzten Raumangebotes können auch keine Kleinmöbel oder Teppische ins Angebot genommen werden.

Die Kleiderkammer ist jeden 1. und 2. Freitag des Monats zwischen 11 und 13:30 Uhr für die Gäste des Lebensmittelkorbes geöffnet. Sach- bzw. Kleidungsspenden werden gern vorher, d.h. zwischen 8:30 und 10:30 Uhr, angenommen.

Vor Abgabe der Spenden bitte telefonisch Kontakt mit Martina Gruhn aufnehmen. Sie ist erreichbar unter 0521-880053. Sollte sie nicht da sein, bitte auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen, sie ruft dann zeitnah zurück. 


Text und Fotos: Andreas Becker-Brandt

 

Versorgen statt entsorgen – Mitarbeit im Dornberger Lebensmittelkorb

Versorgen statt entsorgen – Mitarbeit im Dornberger Lebensmittelkorb

(Foto: Gisela Fürstenau (vorne li.) und Ingelore Prochnow (vorne re.) zusammen mit weiteren Mitarbeiter*innen des DLK)

Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer haben seit mehr als 20 Jahren jeden Freitag einen festen Termin: Lebensmittel aus den Märkten und Bäckereien der Umgebung abholen, im Babenhauser Gemeindehaus sortieren und ausgeben sowie gespendete Kleidung und Haushaltswaren durchsehen und weitergeben. Stellvertretend für die gut 50 Ehrenamtlichen berichten Gisela Fürstenau und Ingelore Prochnow von ihrem Engagement.


Liebe Gisela, liebe Ingelore, seit wann seid ihr beim Lebensmittelkorb?

Ingelore: Ich bin von Anfang an dabei, d.h. seit 2002, also nun schon 21 Jahre. In der Zeitung hatte ich damals von der Gründung des Lebensmittelkorbes gelesen und wollte gern praktisch und vor allem sinnvoll in einem Team mitarbeiten.

Gisela: Beim Senioren-Frühstück hier in Babenhausen wurde ich im Jahre 2003 von Familie Ehling angesprochen. Sie suchten weitere Helfer*innen. Damals war die Ausgabe noch im Gemeinschaftshaus in Dornberg.

Gehört ihr zu den Gemeinden, die den Lebensmittelkorb gegründet haben?

Ingelore: Ja, ich gehöre zur kath. Kirchengemeinde Heilig Geist, habe aber als Versicherungskauffrau vorher nie ehrenamtlich gearbeitet.

Gisela: Ich gehöre zur evangelischen Kirchengemeinde Babenhausen, die auch Mitgründerin ist, und habe beim Senioren-Frühstück mitgearbeitet. Man muss aber nicht in einer Kirche sein, um hier mitzuhelfen. Als ehemalige Lebensmittelverkäuferin bringe ich ein paar Vorerfahrungen mit.

Wenn die eingesammelten Lebensmittel von den Fahrern angeliefert werden, was ist dann eure Aufgabe?

Ingelore: Ein Teil der Waren wird schon mittwochs von den Geschäften abgeholt und zwischengelagert. Wir sichten die Kisten und sortieren die einzelnen Produkte wie Gemüse, Brot, Obst, Molkereiprodukte und Wurst. Dabei achten wir auf Hinweise wie: „Zu verbrauchen bis …“ oder das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Die Lebensmittel sind ja durchaus noch zu gebrauchen, wenn das MHD überschritten ist. Es kommt dann immer auf den Zustand an. Verdorbenes wird natürlich weggeworfen. Wir haben den Grundsatz: Was wir selbst noch essen würden, können wir auch mit gutem Gewissen unseren Gästen anbieten.

Gisela: Im Laufe des Vormittages kommen die Fahrer mehrmals und liefern weitere Waren an. Weil wir um 12:30 Uhr mit der Ausgabe beginnen, müssen wir uns manchmal ziemlich sputen. Jeder packt mit an. So können unsere Gäste an den verschiedenen Tischen mit den Waren wie an einem Marktstand entlang gehen und sich selbst aussuchen, was sie brauchen und gern mögen.

Kann jeder und jede als Helfer*in mitmachen und welche Kenntnisse sind erforderlich?

Gisela: Ja, wenn man Freude an praktischer Arbeit hat und zupacken kann, ist man herzlich willkommen. Manchmal herrscht schon etwas Zeitdruck, aber bisher haben wir es immer geschafft, eine gemeinsame Frühstückspause einzurichten.

Ingelore: Man entscheidet selbst, ob man den ganzen Tag bleibt oder eventuell auch nur halbtags mitarbeitet. Allen neuen Mitarbeiter*innen erklären wir die erforderlichen Hygiene-Regeln im Umgang mit offenen Waren und erläutern die Bedeutung von Mindesthaltbarkeits-, Verbrauchs- und Verkaufsdatum der Lebensmittel.

Was reizt euch an diesem Ehrenamt? Was macht euch besonders viel Freunde?

Gisela: Ich arbeite sehr gern in diesem langjährigen Team. Wir sind zusammen älter geworden; einige von uns sind mittlerweile über 80 Jahre alt. Und es sind schöne private Kontakte und Freundschaften entstanden. In den letzten Wochen sind zum Glück einige neue Mitarbeiter*innen dazugekommen. Sie passen gut ins Team und verstärken uns.

Ingelore: Am Ende des Tages ist man recht müde, aber zumeist sehr zufrieden, weil es eine sinnvolle und sozial wichtige Tätigkeit ist. Wir unterstützen diejenigen, die es nötig haben und tun auf der anderen Seite etwas gegen diese maßlose Überproduktion von Lebensmitteln und deren Verschwendung.

Welche Erfahrungen macht ihr mit euren Gästen?

Ingelore: Es gibt etliche, die sich schämen, zu uns zu kommen, die sich zurückhalten und bescheiden sind und es gibt andererseits einige wenige, die sich teils fordernd verhalten, mehr haben wollen und nicht zufrieden sind, wenn wir nur wenig haben. Aber ich denke, das ist ein normaler Durchschnitt unserer Bevölkerung. Die meisten sind aber eher nett und ich freue mich über die positiven Rückmeldungen unserer Gäste. Manchmal bringen sie einen selbstgebackenen Kuchen oder Leckereien aus ihrer jeweiligen Heimatregion für uns mit.

Gisela: Viele Gäste kennen wir schon seit Jahren; wir haben ihre Kinder aufwachsen sehen und an ihren Schicksalen Anteil genommen. Ja, und andererseits wird auch bemerkt, wenn von uns Mitarbeiter*innen jemand wegen längerer Krankheit oder einem Urlaub fehlt. Wir haben im Team eine freundliche Atmosphäre und von den Gästen bekommen wir auch Rückmeldungen, dass sie sich in der Regel respektvoll und wertschätzend behandelt fühlen.

Was wünscht ihr euch für die Zukunft?

Gisela: Dass wir weiterhin genügend Lebensmittel von den Geschäften und auch von Privatleuten erhalten. Und natürlich helfen auch die Geldspenden, weil wir damit Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln, Nudeln, Milch und andere Molkereiprodukte zukaufen können.

Ingelore: Es macht einfach Freude, wenn die Waren bis zum Schluss gereicht haben und unsere Gäste zufrieden mit gefüllten Taschen weggehen. Dann gehen auch wir müde, aber erfüllt und zufrieden nach Haus.

 


Interview und Foto: Andreas Becker-Brandt

 

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